Durch den VR-Hype vor einigen Jahren, ist das Thema Augmented Reality ein wenig aus dem Blickfeld verschwunden. Dabei ist es doch gerade die Anreicherung der Realität um zusätzliche Informationen bzw. die Simulation von Objekten und Lösungen im Raum, die viele Prozesse vereinfachen, beschleunigen und somit auch günstiger gestalten kann.
AR steht für „Augmented Reality“, also die angereicherte Realität. Dabei werden in das vorhandene Bild zusätzliche Informationen eingeblendet, beispielsweise mit einer Brille oder auch auf dem Display eines Smartphones oder Tablets. Typisches Beispiel: Google Glass vor einigen Jahren oder Apps wie die von IKEA, die es ermöglichen, die Küche oder das Sofa vorab in den eigenen Räumen zu platzieren.
Diese Überlagerung mit Zusatzinformationen macht Reparaturprozesse einfacher, visualisiert Objekte, die es bislang nur als Planung gibt oder ermöglicht, wie von Microsoft schon vor Jahren gezeigt, virtuelle Showrooms, in denen man unterschiedlichste Ausführungen eines Fahrzeugs betrachten kann, ohne dass dieses wirklich physisch vorhanden ist.
Längst Alltag
Eigentlich ist AR längst Alltag und das auch im privaten Leben. Unzählige Apps projizieren Möbel oder andere Einrichtungsgegenstände in vorhandene Räume und sollen auf diese Art die Kaufentscheidung erleichtern. In technischen Umfeldern ersetzen clevere Apps längst gedruckte Handbücher, indem sie exakt auf die vorhandenen Bedienelemente und die notwendigen Handgriffe hinweisen. Ist also AR schon überall angekommen? In vielen Bereichen ja.
Im Produktdesign und der Entwicklung wird AR verwendet, um Produkte virtuell zu visualisieren und zu testen, bevor sie tatsächlich gebaut werden. So lassen sich Fehlgriffe vermeiden
und unterschiedliche Ausführungen vorher testen. Im Bereich von Architektur und Immobilien gehört AR ebenfalls längst dazu und wird genutzt, um Architekten und Bauunternehmen dabei zu helfen, Gebäude und Räume virtuell zu planen und zu gestalten. Ein weiterer wichtiger Bereich sind Schulung und Ausbildung, Medizin und natürlich Handel und Marketing. Und wie so oft sind auch Spiele ein echter Technologietreiber: AR wird hier genutzt, um Games und Anwendungen zu entwickeln, die die Realität erweitern und die Interaktion mit virtuellen Objekten ermöglichen.
Was spricht für die Anwendung von AR?
Ganz klar – Kosteneinsparungen: AR kann dazu beitragen, Kosten in Bereichen wie Schulung, Wartung und Reparatur zu senken, indem es Mitarbeitern ermöglicht, ihre Aufgaben schneller und effizienter auszuführen. Auch die Steigerung der dürfte ein Faktor sein und last not least bietet Augmented Reality ein großes Potenzial zur Steigerung der Innovationsfähigkeit: AR ermöglicht Unternehmen, neue Wege zu finden, um Prozesse zu verbessern und neue Produkte und Dienstleistungen zu entwickeln.
Wann kommt der Durchbruch?
Ein hemmender Faktor ist doch die Implementierung von AR in unterschiedliche Prozesse, da Hard- und/oder Software jedes Mal individuell entwickelt und fertiggestellt werden müssen, zumindest, wenn man an immersive Lösungen denkt, die beispielsweise mit Brillen arbeiten. Daher ruhen hier große Hoffnungen auf der immer wieder kolportierten Lösung von Apple. Gerüchten zufolge kann dieses Jahr zur Entwicklerkonferenz WWDC ein entsprechendes Betriebssystem/Softwaretool vorgestellt werden, zu dem dann selbstverständlich auch eine eigene Brille folgt. In dieser Hinsicht müssen wir also bis zum Juni gespannt bleiben. Sollte dann irgendwann eine Apple AR-Brille verfügbar sein, dürfte das für Anwendungen in epischer Breite sorgen.