Studio Mac – Apple setzt neue Maßstäbe

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Der Wechsel auf Apples eigene Prozessorplattform hat schon Mac Mini und die Notebooks zu Höchstleistungen beflügelt. Nun folgt mit dem Mac Studio ein Desktop, der leistungstechnisch den Mac Pro alt aussehen lässt, dabei aber noch ultrakompakt und effizient ist. Die Palastrevolution im eigenen Haus gewissermaßen.

Man kann es drehen und wenden, wie man möchte, die Prozessoren der M1-Serie von Mac sind aktuell das Maß der Dinge. Das gilt nicht nur bezüglich der Leistung, sondern auch in Sachen Effizienz. Bei Notebooks führt das zu langen Laufzeiten bei viel Leistung, bei den stationären Macs zu noch mehr Rechenpower und beeindruckender Effizienz an der Steckdose. Die Krone dieser kalifornischen Schöpfung ist nun erst einmal der neue Studio Mac.

Leistung ohne Ende

Studio Mac, das muss man sich erst einmal auf der Zunge zergehen lassen. Apples neuester Entwurf hat die gleiche Grundfläche wie die bewährten Mac Minis, ist aber etwa zweieinhalbmal so hoch – aus Gründen. Im Inneren steckt nämlich verdammt viel Leistung und das in zwei grundsätzlichen Ausbaustufen.

 Den Einstieg markiert der Studio Mac mit dem M1 Max. Diesen Chip kann man sich beispielsweise gegen Aufpreis in das 14 und 16 Zoll große MacBook Pro konfigurieren, die ja bekanntermaßen alles andere als lahm sind. Im „kleinen“ Studio Mac kommt diese Variante zusammen mit 32 GB Arbeitsspeicher und einer 512 GB fassenden SSD zum Einsatz – zum Preis von 2299 Euro. Der Speicher lässt sich dann auf bis zu 64 GB hochkonfigurieren, die SSD bis zu beeindruckenden 8 Terabyte.

Im größeren der Studio Macs debutiert ein neuer Prozessor namens M1 Ultra. Schlicht gesagt besteht dieser aus zwei aneinander geflanschten M1 Max, wobei das Wort hier etwas despektierlich ist. Der M1 Max wurde so konzipiert, dass er mit einem zweiten Exemplar über einen internen Bus rasend schnell kommunizieren kann. Die beachtliche Mehrleistung hat ihren Preis, das Ultra-Programm geht bei 4.599 Euro los, dann allerdings schon mit 64 GB Speicher und einer 1 TB fassenden SSD. „Ausstattungsbereinigt“ sind das gut 1.600 Euro Preisdifferenz für den Doppelprozessor.

Das aktuelle Maximum in Sachen Prozessorleistung bekommt man, indem man noch die Option der 64 statt 48 Prozessorkerne bei der GPU, also der verbauten Grafik wählt. Dann allerdings für nochmals 1.150 Euro mehr. Die Ultra-Prozessoren ermöglichen es auch, den Arbeitsspeicher auf 128 GB aufzustocken. In Verbindung mit der 8 TB SSD stehen dann solide 9.199 Euro auf der Rechnung. Aber verlieren wir uns nicht in Preisdiskussionen. Für gut 9.000 Euro konnte man sich beim letzten Mac Pro gerade mal ein Mittelklassemodell konfigurieren, das in Sachen Prozessorleistung vom Studio Mac deutlich abgehängt wird.

Zeitgemäße Anschlüsse in Hülle und Fülle

Der Studio Mac ist ausgesprochen kommunikativ. Wer mit Bildern oder Videos arbeitet, wird den integrierten Leser für SD-Karten lieben lernen, zudem gibt es an der Front zwei Ports im USB-C-Format. Beim kleinen Studio Mac liefern diese auch „nur“ USB-C-Geschwindigkeit von 10 Gbit/s. Beim großen Bruder sind diese, wie auch die vier Ports auf der Rückseite, echte Thunderbolt-Anschlüsse mit 40 Gbit/s. Wo wir schon bei der Rückseite sind, sollen die zwei USB-A-Ports erwähnt werden, dazu noch HDMI und Ethernet, letzteres immer in der 10 GBbit-Variante. Ein Klinkenstecker erlaubt den Anschluss eines Kopfhörers oder auch externer Lautsprecher, was bei den avisierten, kreativen Nutzern ja Alltag sein dürfte.

Nur für Kreative?

Apple hat in seiner Keynote alle Facetten möglicher Anwendungen gezeigt, vor allem mit kreativem Schwerpunkt. Ob bei der Musikproduktion, beim Bearbeiten von Bildern oder erst recht von Filmen, der Studio Mac beherrscht ganz offensichtlich den Umgang mit riesigen Datenmengen. Gerade dann, wenn Fotos im RAW-Format jongliert werden wollen oder Video mit 8K-Auflösung, sind Rechen- und vor allem Grafikpower schlichtweg unersetzbar. All das leistet der Studio Mac souverän. So souverän, dass die Verkäufe des weiterhin erhältlichen Mac Pro mit Sicherheit kannibalisiert werden dürften. Denn nur, wenn man noch leistungsfähigere Grafik als die fest verbaute und vielleicht exotische Erweiterungen benötigt, macht der Pro noch wirklich Sinn. 99 Prozent aller Anwendungen hingegen deckt der Studio Mac lässig ab.

 Ist der damit für einen „normalen“ Arbeitsplatz überdimensioniert? Finden wir nicht. Das Modell mit dem M1 Max, dass wir zum Test in der Redaktion hatten, ist genau der Rechner, den man sich für den Arbeitsplatz immer gewünscht hat. Alles, wirklich alles geschieht absolut flüssig und ohne Verzögerung. Der Studio Mac arbeitet zudem wirklich unhörbar. Situationen, in denen sich der Lüfter bemerkbar machen könnte, gab es in unserem Arbeitsalltag schlicht nicht. Man hat ganz einfach das Gefühl, nicht nur jetzt, sondern auch in den kommenden Jahren mehr als ausreichend „motorisiert“ zu sein.

„Der Studio Mac ist ein Knaller. Punkt“

Und ja, man sollte sich vorher Gedanken machen, ob man den Speicher oder die SSD größer dimensionieren möchte, denn im Nachhinein geht das beim Speicher gar nicht und in Sachen SSD eben nur extern. Wobei letzteres angesichts moderner, schneller Modelle kein Nachteil sein muss.

Apple Studio Display

Ach halt, Apple hat ja nicht nur neue Macs gezeigt, sondern endlich, endlich auch ein neues Display. Das Apple Studio Display bietet auf 27 Zoll Diagonale im 16:9-Format eine Auflösung von 5120 x 2880 Bildpunkten und somit 5K. 27-Zöller mit dieser Auflösung sind selten, zum Vergleich könnte man zum Beispiel den LG Ultrafine 5K heranziehen. Preislich liegt dieser mit offiziell 1.400 Euro unter dem Apple Studio Display, das ab 1.749 Euro erhältlich ist. Apples Monitor bietet dafür als augenfälligstes Merkmal eine deutlich bessere integrierte 12 Megapixel Kamera für Videokonferenzen. Erst ein Blick unter die Haube verrät, dass im Inneren des Studio Displays ziemlich beeindruckende Technik steckt. Ein A13 Bionic Chip, wie er zum Beispiel im iPhone 11 zum Einsatz kam und gleich 64 GB Speicher sind eine für einen Monitor eher ungewöhnliche Ausstattung.

Die Rechenperformance kann aber durchaus Sinn machen, denn die verbaute Ultrawide-Kamera ermöglicht die Verwendung des „Folgemodus“, den auch einige der aktuellen iPad-Modelle bieten. Das bedeutet, man kann sich in einem gewissen Rahmen, eben innerhalb der gut 120 Grad Blickwinkel, frei bewegen und das Videobild folgt. Oder es kommen Leute vor der Kamera zum Gespräch dazu, dann werden auch diese erfasst und der Bildwinkel entsprechend angepasst. Die 12 Megapixel dienen also vor allem als Reserve für solche Anpassungen des Bildausschnitts.

„Die verbaute Ultrawide-Kamera des Studio Display ermöglicht bei Videokonferenzen die Verwendung des „Folgemodus“, den auch einige der aktuellen iPad-Modelle bieten“

Um das Konferenzthema mit Zoom und Co. Abzurunden sind dann auch gleich drei Mikrofone verbaut, um Stimmen sauber zu erfassen und von Störgeräuschen zu isolieren. Auf der anderen Seite hat man gleich sechs Lautsprecher verbaut, was dem Studio Display zu einem wirklich respektablen Klang verhilft. Das und die integrierte Kamera sorgen zudem dafür, dass man sich nicht mit unnötigen Kabeln herumschlagen muss – für Ästheten also perfekt.

Während der Studio Mac ein echtes Schnäppchen ist, sorgt die Preispolitik beim Studio Display schon für ein Stirnrunzeln. Für 1749 Euro bekommt man nämlich die Basisversion mit einem Fuß, der das Anwinkeln des Displays ermöglicht. Für die Variante, die zusätzlich höhenverstellbar ist, sind dann gleich 2.209 Euro fällig. Alternativ kann man zum Basispreis jedoch eine Version mit VESA-Mount bekommen und ist dann frei in Sachen Aufstellung. Wo viel Streulicht das Bild zu verschlechtern droht, kann man noch auf eine Version mit Nanotexturglas bekommen, diese steht mit 1.999 Euro in der Liste. Mit Höhenverstellung werden daraus 2.449 Euro, wir lassen das mal unkommentiert.

Fazit

Der Studio Mac ist ein Knaller. Punkt. So viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld, Anschlüsse in Hülle und Fülle und ein zeitloser Formfaktor dürften Apples Neuzugang schnell zum Liebling der Massen machen. Den Mac Mini kann man aktuell noch nicht auf dieses Leistungslevel hochrüsten und ein zum Basis Studio Mac vergleichbar ausgestattetes MacBook Pro kostet gut 3.200 Euro. Die Variante mit dem M1 Ultra empfiehlt sich nur für Anwender, die (bzw. deren verwendete Software) den doppelten Chip auch ausreizt. Dann ist diese aber im Vergleich zum aktuellen Mac Pro ein echter Preiskracher.

www.apple.com

Bag to Mac

Mit 2,7 kg bzw. 3,6 kg beim Ultra, der ein aufwändigeres Kühlsystem hat, ist der Studio Mac zwar kein Leichtgewicht, man könnte aber angesichts der kompakten Abmessungen durchaus in Versuchung kommen, diesen mal eben zwischen Home-Office und dem Büro hin und her zu transportieren. Um das zu erleichtern, hat die in San Francisco beheimatete Firma Waterfield gleich eine passende Tasche entworfen, das Mac Studio Shield Case. Diese ist in drei schicken Farbvarianten verfügbar und das ideale „Transportmittel“ für den Studio Mac. Für 129 Dollar sicher ein nettes Accessoire für Digitalnomaden.

www.sfbags.com

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