Place to be – Die Gravis Zentrale in Berlin

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Die Auswirkungen der Coronakrise auf die Arbeitswelt haben dazu geführt, dass Unternehmen ihre Arbeitsorganisation grundlegend überdenken. Ein Paradebeispiel für diesen Wandel ist die Gravis Zentrale in Berlin, die eine beeindruckende Transformation durchlaufen hat, um den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen eine innovative und attraktive Arbeitsumgebung zu bieten

Mit der zunehmenden Akzeptanz des Home-Office und der flexibleren Arbeitszeiten ist die Notwendigkeit entstanden, den Unternehmensstandorten neue Funktionen zu geben, die das Arbeitsleben ansprechender gestalten. Bei Gravis haben sie sich dieser Herausforderung gestellt und ihre Berliner Zentrale von Grund auf neu gestaltet. Der Fokus lag dabei darauf, den Mitarbeitern einen Ort zu bieten, der die Begegnung, den Austausch, die Innovation und die Teamarbeit fördert.

Kreativität und Gemeinschaft im 1. OG

Um eine inspirierende Arbeitsumgebung im ersten Stock zu schaffen, haben die Gestalter von Preussisch Portugal gezielte Eingriffe vorgenommen, die innerhalb der bestehenden Denkmalschutz- und Brandschutzvorgaben lagen. Ein zentraler Begegnungsort wurde geschaffen, indem die vorhandene Gemeinschaftsküche erweitert wurde. Nun bietet sie genügend Raum für entspannte Mittagspausen und Teamevents. Der ungenutzte Flurbereich wurde in eine kreative Zone verwandelt, die Platz für kleine Workshops und spontane Besprechungen bietet. So entstand eine lebendige Atmosphäre, die die Mitarbeiter dazu ermutigt, Ideen auszutauschen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten.

2. OG – Effizienz und Rückzug

Auch im zweiten Stock wurde der Fokus auf die Schaffung eines zentralen Begegnungsortes gelegt. Hier wurden die Büroflächen optimiert, um großzügige Flächen für Teeküchen zu schaffen, die als soziale Hubs dienen. Zusätzlich wurden Phonebooths auf jeder Etage eingerichtet, die den Mitarbeitern einen privaten Rückzugsort für Telefonate bieten. Ein zeitgemäßes Möbelsystem mit einem markentypischen Farb- und Materialkonzept sorgt für eine beruhigende und einheitliche Atmosphäre in den zahlreichen Büroräumen.

 

Der Konferenzbereich – Raum für Kreativität und Technologie

Ein separater Gebäudetrakt, der zuvor als Lagerfläche diente, wurde in einen modernen Konferenzbereich umgewandelt. Drei flexible Konferenzräume wurden mit neuester Video-Technik ausgestattet, um hybride Teammeetings zu ermöglichen. Der vierte Raum, der mit einem modularen Möbelsystem und großflächigen Whiteboards ausgestattet ist, lädt zu kreativen Workshops ein und fördert den Ideenaustausch in einer produktiven Umgebung.

 

Raumkonzept und Leistungen

Das beeindruckende Raumkonzept der Gravis Zentrale umfasst eine Bürogestaltung auf insgesamt 2000 m2. Dabei wurde besonderer Wert auf ein markentypisches Raumkonzept gelegt, das die Identität des Unternehmens widerspiegelt und eine angenehme Arbeitsatmosphäre schafft.

 

Mit diesem wegweisenden Beispiel zeigt Gravis, wie Unternehmen in der heutigen Zeit neue Arbeitswelten schaffen können, die den Anforderungen der modernen Arbeitsorganisation gerecht werden. Die Zentrale in Berlin ist nicht nur ein Ort zum Arbeiten, sondern auch ein Ort zum Begegnen, Inspirieren und Wachsen – ein Vorreiter für die Arbeitswelten der Zukunft.

Interview

„Wir stehen für kreative Lösungen, die Menschen emotional erreichen sollen“

 

Hinter der Umgestaltung bei Gravis steckt Preussisch Portugal, eine Designagentur für kreative Raumkonzepte aus Hamburg. Die Köpfe hinter Preussisch Portugal sind die beiden Inhaber Martim Barrento und Christine Rathjen. Mit letzterer sprachen wir über die Umgestaltung.

 

Welche denkmalschutzrechtlichen Vorgaben beeinflussten die Umgestaltung genau und wie wurde damit umgegangen? 

Der Denkmalschutz betraf hauptsächlich die Gebäudehülle und war für den Innenraum nicht so relevant. Wichtiger waren für unsere Arbeit die strengen Brandschutzauflagen für Hochhäuser. Dadurch hatten wir nur wenige Optionen zur Anpassung der Grundrisse. Eine Öffnung der langen Flure war leider nicht möglich. Dennoch haben wir bestehende Räume zusammenlegt, um Kommunikationsbereiche, wie z.B. die Mitarbeiterküchen, zu vergrößern und Teams neu auf den Flächen zu verteilen.

 

Wie hat sich das Nutzerverhalten der Mitarbeiter verändert? 

Besonders die neu geschaffenen Breakoutflächen im 1.OG und die Mitarbeiterküchen werden verstärkt genutzt, um spontane kurze Teambesprechungen abzuhalten. Die Phone-Boothes ermöglichen Videocalls oder konzentriertes Arbeiten in ruhiger Umgebung und sind sehr beliebt. Diese Orte für Austausch und Rückzug fehlten vor dem Umbau.

Die Lunch-Area wird jetzt für gemeinsame Mittagessen und Teamevents genutzt. Vorher gab es nur eine kleinere, sehr lieblos gestaltete Teeküche, die von den Mitarbeitern wenig genutzt wurde. Jetzt gibt es Möglichkeiten für gemeinsames Kochen und es ist Platz genug für größere Mitarbeiterversammlungen.

 

Können Sie Details zur verwendeten Technik in den Meetingräumen nennen? 

Die Meeting-Räume wurden mit großen Monitoren und Videokonferenzsystemen ausgestattet, die hybride Teammeetings ermöglichen. Das heißt, Kollegen im Home-Office können problemlos mit vor Ort arbeitenden Kollegen zusammenarbeiten. Verstärkt wurde hier auf eine gute Akustik der Räume und eine klare Sprachwiedergabe der Technik geachtet.

 

Woher stammt der Name „Preussisch Portugal“ und was macht die Agentur aus?

Die Kurzversion: Martim Barrento ist gebürtiger Portugiese, ich (Christine Rathjen) bin die Norddeutsche… aber eigentlich geht es um mehr. Wir stehen für kreative Lösungen, die Menschen emotional erreichen sollen. Gleichzeitig geht es bei unserer Arbeit auch um Systeme und Strukturen, um Verbindlichkeit und Zuverlässigkeit im Hinblick auf Machbarkeit, Kosten und Timings. Das sind Gegensätze, die viele Gestalter nicht so gut vereinen können wie wir.

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