Tablets sind vielseitig verwendbar, das trifft vor allem für den Platzhirsch iPad zu, speziell in der Pro-Variante. Neben respekteinflößenden, technischen Daten glänzt das IPad Pro 2020 nun auch mit einem andockbaren Apple Magic Keyboard und wird dadurch zum echten Arbeitsgerät.
Das iPad hat eine ganz eigene Gerätegattung begründet und beherrscht diesen Markt bis heute. Und schon immer gab es den Versuch, die praktischen Touchscreens auch im Job einzusetzen. Je nach Anwendungsfeld gelang das auch hervorragend und es ist dem iPad sogar gelungen, gänzlich neue Arbeitsweisen zu etablieren, denn die Verknüpfung aus Display, Kamera und vielfältigen Eingabeformen ersetzt in vielen Jobs eine ganze Armada von bis dahin notwendigen Geräten. Einzig in Sachen Tastatur gab es immer ein Manko, denn wenn man vom Tippen zum Navigieren wechseln wollte oder musste, galt es, von der Tastatur zum Touchscreen zu wechseln. Keine Katastrophe, aber doch ein nerviges Detail im täglichen Workflow.
Apple Magic Keyboard
Das hat sich geändert, seit es für das iPad Pro die Tastatur mit dem zauberhaften Namenszusatz Magic gibt, denn diese bietet erstmals ein Touchpad, wie man es vom Notebook kennt. Auf diese Art vermeidet man den lästigen Griff zum Touchscreen und kann ganz souverän alles mit der Tastatur steuern. Das elegante und stabile Eingabemedium lässt sich in Windeseile am iPad Pro andocken. Es gibt sowohl eine Variante für das 11 Zoll große Modell als auch die 12,9-Zoll-Variante. Andocken ist dabei nur die halbe Wahrheit, denn das Tablet hält magnetisch an der Tastatur, die elektronische Verbindung übernehmen die 3 Kontakte auf der Rückseite.
„Das Magic Keyboard vermeidet man den lästigen Griff zum Touchscreen und spart so jede Menge Zeit“
Beim Aufklappen enthüllt das Magic Keyboard dann eine Art Scherenmechanismus, der das iPad über der Tastatur schweben lässt. Das Ganze macht in Sachen Stabilität Sinn, denn so ist der Schwerpunkt nicht allzu weit nach hinten verlegt, den Rest trägt das nicht unerhebliche Gewicht der Tastatur bei, dass in der 11-Zoll-Variante bei gut 500 g liegt. Ein in den Faltmechanismus integrierter USB-C-Port erlaubt es, hier das Netzteil anzuschließen, wer externe Peripherie wie Kartenleser oder Festplatten verwenden will, muss dies weiterhin am USB-Port des iPad machen.
Usability
Die entscheidende Frage: Macht das Magic Keyboard einen „magischen“ Unterschied? Das tut es, denn endlich kann man auch bei komplexeren Tätigkeiten in seinem Workflow bleiben. Wer mal eben in einer Tabelle zur richtigen Zelle navigieren muss oder einen Buchstabendreher in Word ausmerzen möchte, muss halt nicht mehr die Finger von der Tastatur erheben und auf dem Bildschirm herumfingern. Das bedeutet, man spart in der Summe Zeit und bleibt konzentrierter.
„Mit iPad Pro und Magic Keyboard kann man problemlos mehrere Stunden produktiv sein, ohne Strom zu benötigen“
Zudem ist der Formfaktor des Teams aus iPad Pro 2020 und Keyboard ziemlich genial, die geringe Tiefe, auf der sich beides aufstellen lässt, erlaubt es sogar, in den immer dichter aneinander platzierten Economy-Sitzen im Flieger gut zu arbeiten. In diesem Kontext erfreut auch die lange Betriebsdauer, denn man kann problemlos mehrere Stunden produktiv sein, ohne Strom zu benötigen. Genauso lange hält das iPad aber auch beim Binge-Watching von Netflix durch und hat auf der Tastatur einen in den meisten Fällen passenden Betrachtungswinkel – das ist doch mal Work-Life-Balance.
Auch solo genial – das iPad Pro 2020
Für alles andere, zum beispiel lässiges Surfen oder gar die Arbeit mit dem Pencil, empfiehlt es sich, das iPad Pro ohne Tastatur zu verwenden. Auch alle Anwendungen, die nach dem Portraitmode verlangen, also hochkant genossen werden wollen, sind mit Keyboard eher schwierig umzusetzen.
Dafür besticht die Kamera mit besten Bildern, schließlich ähnelt sie dem Modell im iPhone 11. Hinzugekommen ist aber ein Lidar-Sensor. Dabei handelt es sich um eine Art Radar, dass im Umfeld von einigen Metern eine präzise Entfernungsmessung und somit Tiefendarstellung erlaubt. Dazu mussten bislang die Kamerabilder ausgewertet werden, was zwar ordentlich funktioniert hat, aber nicht in dieser Präzision. Diese Technik kann ihre Stärken in Verbindung mit Augmented Reality Anwendungen ausspielen, von denen sicherlich noch viel mehr zu erwarten sind.
Fazit
Mit dem Magic Keyboard wird Apples iPad Pro zum echten Arbeitstier. Dafür legt es spürbar an Gewicht zu und ist auch preislich ambitioniert. Im Gegenzug kann man sich mitunter ein Notebook ersparen. Wer bereits ein iPad Pro des Jahrgangs 2018 besitzt, kann auch dieses mit dem Magic Keyboard verwenden.
Noch mehr Tech-Appeal mit iPad OS 14
Am 22. Juni hat Apple auf seiner alljährlichen Entwicklerkonferenz WWDC die nächste Version des iPad Betriebssystems angekündigt. Neben vielen Verbesserungen und Änderungen in Sachen User Interface stechen vor allem zwei Themen heraus. Der Schutz der Privatsphäre wurde nochmals verschärft, Apps müssen jetzt die Genehmigung des Nutzers einholen, bevor sie diesen tracken dürfen. Im App Store werden darüber hinaus detailliert alle entsprechenden Anforderungen angezeigt. Eine weitere, große Neuerung ist die Integration der Handschrifterkennung Scribble in zahlreiche Systemfunktionen. Wer gerade den Pencil in der Hand hat, kann diesen beispielsweise auch zur Eingabe von Internetadressen nutzen oder in der Notizen App Texte erfassen, die sich dann digital weiter verarbeiten lassen.